Riester-Rente: Bange machen gilt nicht
Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) kritisiert Aussagen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wonach sich Riester-Renten für die meisten nicht lohnen. Anlass dafür ist die DIW-Publikation „Zehn Jahre Riester-Rente: Kein Grund zum Feiern“, in der festgestellt wird, dass die Rendite dieser Altersvorsorge nur mager sei und angeblich der eines Sparstrumpfs entspreche.
Jetzt aber haben Nachberechnungen des „Instituts für Vorsorge und Finanzplanung“ eine Rentabilität von durchschnittlich vier bis fünf Prozent pro Jahr ergeben, was für sicherheitsorientierte Altersvorsorgeprodukte durchaus beachtlich ist. Zu ähnlichen Werten kam auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), der Renditen von 3,7 bis 6,3 Prozent errechnete, wenn man die steigende Lebenserwartung der Riester-Rentner sowie die staatlichen Förderzulagen berücksichtigt.
„Mit der DIW-Studie werden 15 Millionen Riestersparer und solche, die es noch zum Jahresende werden könnten, verunsichert“, konstatierte BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Da fragt man sich schon, ob es Kalkül oder Nachlässigkeit vom DIW war, solche irritierenden Berechnungen zur Riester-Rente zu diesem Zeitpunkt zu veröffentlichen.“
Denn dass für das Alter vorgesorgt werden muss, wenn man zumindest den Lebensstandard halten und einer Abhängigkeit vom Sozialstaat im Rentenalter entgehen möchte, ist unbestritten. Doch noch haben rund 60 Prozent der Anspruchsberechtigten keinen Riestervertrag abgeschlossen. „Da ist die DIW-Studie kontraproduktiv“, sagt Michael H. Heinz. „Auch beim Abschluss von Lebensversicherungen erleben die Versicherungskaufleute derzeit eine massive Verunsicherung der Kunden, weil ein Professor von der Uni-Bamberg ebenfalls angeblich Milliardenverluste für die Versicherten errechnete.“
Was kosten die Verunsicherungen die Verbraucher?
Der Map-Report, ein anerkannter Branchendienst der Versicherungswirtschaft, hat hier ebenfalls nachgerechnet und festgestellt, dass die professoralen Berechnungen vorne und hinten nicht stimmen können. So wäre es zweifelhaft, woher die angeblich 160 Mrd. Euro Verluste herkommen sollten, da in den letzten zehn Jahren nur Lebensversicherungsverträge in Höhe von insgesamt 81,3 Mrd. Euro abgeschlossen worden sind. Auch die jährlichen Verluste durch die vorzeitige Kündigung von Kunden der Lebensversicherungen in Höhe von 6 Prozent waren zu hoch angesetzt, es waren nur 4,88 Prozent.
„Man sollte einmal eine Gegenrechnung aufmachen und die finanziellen Verluste, die von solchen Veröffentlichungen ausgehen, beziffern“, schlägt der BVK-Präsident vor. „Immerhin summierten sich im Jahr 2008 allein die staatlichen Zulagen für alle Riester-Sparer auf rund 2,4 Milliarden Euro und wirken durch den Zinseszinseffekt wie ein Sparturbo für die späteren Riester-Rentner“, so der BVK-Präsident.
BVK-Pressemitteilung vom 8. Dezember 2011